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Spaziergang zum historischen
Uranbergwerk am Rudolfstein
bei Weißenstadt im Fichtelgebirge
Am 5. Juni 2011
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Im Nachgang zum Vortrag "Fichtelgebirge unter Tage" besuchten wir mit 15
Teilnehmern bei sommerlichen Temperaturen den
Stolleneingang des alten Uranbergwerks am Rudolfstein. Vom Parkplatz am
Waldrand erreichten wir es in einer knappen halben Stunde.
Aus dem mit einer stabilen Gittertür versperrten Stollen wehte uns bei
sommerlichen Temperaturen eine angenehm
kühle Luft entgegen. Auch Wasser fließt aus dem Bergwerk und sorgte bei manchem
für nasse Füße.
Schon 1949 ließ der Industrielle Friedrich Flick nach Uran suchen, obwohl dies
den Deutschen von den Alliierten verboten war. Ein Ingenieur Dr. Albert Kummer
aus Wunsiedel teilte ihm mit, dass beim Zinnerzbergbau am Rudolfstein auch
Uranmineralien gefunden wurden. Die Düsseldorfer Friedrich Flick KG, der auch
die Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg gehörte, eröffnete daraufhin hier die
Grube Werra.
Dr. Kummer, der auch Anteile, sogen. Kuxe, besaß, wurde als Bergdirektor
eingesetzt. Die Arbeiten liefen zur Tarnung unter dem Namen
Zinnerz-Untersuchungsbetrieb Weißenstadt/Fichtelgebirge.
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Das
Uran
kommt hier vor allem in einer Kupferverbindung vor, dem
Torbernit,
das
in kleinen grünen Kristallen in Quarzgängen gefunden wurde. Ende der 50er Jahre
waren hier an die 60 Arbeiter beschäftigt, als Obersteiger, Geologen,
Schießhauer, Hauer, Lehrhauer, Schlepper, Fördermaschinisten, Schlosser,
Schmiede und Hilfsarbeiter. Sogar ein Labor mit zwei Angestellten gab es.
Insgesamt schlug man 3200 m Stollen (waagrecht) und 440 m Schächte
(senkrecht) aus dem Fels.
Leider stellte sich heraus, dass das in Weißenstadt gewonnene Uran zu teuer für
den Weltmarkt war, weshalb der Betrieb 1962 wieder eingestellt wurde.
Im Jahr 1990 kaufte die Stadt Weißenstadt die Bergwerksanlage,
wohl auch um eines Tages ein
Besucherbergwerk wie in Fichtelberg
daraus zu machen.
Leider mangelt es z. Zt. an Geld bzw. geeigneten Investoren für dieses Vorhaben.
Im Eingangsbereich ist der Granit verwittert und teilweise oberflächlich
eingebrochen, aber nach ca. 20 m sind die Stollen im obersten Stockwerk
einwandfrei zu begehen. Alle tiefergelegenen Teile sind natürlich voll Wasser
gelaufen.
Fotos vom Inneren:
Uranbergwerk am Rudolfstein im Fichtelgebirge
Weißenstadt im Fichtelgebirge
Erwin Purucker
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"Weißenstadter Hefte" Nr. 30 vom Sommer 1997
Weitere Exkursionen
des Arbeitskreises für Heimatforschung Marktleuthen im Fichtelgebirge
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