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Von Ehrenbürgern, Kommerzienräten und Ehrenmedaillen
- Ehrungen nicht nur für verdiente Marktleuthener |
Der 1. Vorsitzende referierte über
die Erkenntnisse, die er aus dem Akt VI. 42 "Ehrungen und
Gedenkfeiern" im Marktleuthener Stadtarchiv gewinnen konnte.
Darin sind unter anderem Vorschläge der Marktsverwaltung
für Titelverleihungen aus dem Jahr 1926 bzw. 1928 enthalten.
In denselben werden die Verdienste des Architekten Jakob Schmeißner,
Daniel Vates, Conrad Jahreis und Johann Wolfgang Meyer gewürdigt.
Auf eine Anordnung des Bezirksamtes Wunsiedel aus dem Jahr 1917,
die Durchreise des Königs Ludwig III. von Bayern betreffend,
erinnerte sich Ilse Künzel an die Erzählung ihrer Mutter,
dass sie auf dem festlich geschmückten Marktleuthener Bahnhof
als Schulmädchen zusammen mit ihren Klassenkameraden dem
vorbeifahrenden Monarchen zuwinken musste.
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Weder im genannten Akt noch in den Ratsprotokollen
konnten bis dahin Ehrenbürgerschaften ermittelt werden. Dies
änderte sich mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten.
Harald Stark verlas einen Stadtratsbeschluss vom 27. März 1933,
wonach die beiden bisherigen Bürgermeister Röder und Heinz
wegen ihrer Zugehörigkeit zur SPD abgesetzt wurden. An ihre
Stelle traten der vom Bezirksamt eingesetzte Bürgermeister
Wolfgang Meyer und als dessen Stellvertreter Karl Klinger. |
Nach der Einsetzung der neuen
Bürgermeister wurden auf Vorschlag von Bürgermeister Meyer
Adolf Hitler, Kultusminister Hans Schemm und Reichspräsident
v. Hindenburg zu Marktleuthener Ehrenbürgern ernannt. Hitlers
und Hindenburgs Ernennungen erfolgten einstimmig. Bei Schemm stimmte
Gemeinderat Franz Röll dagegen. Reiner Müller berichtete,
dass sein Onkel Franz Röll als bekennendes und nicht schweigendes
SPD-Mitglied zu Weihnachten 1934 in "Schutzhaft" genommen
und für ein halbes Jahr in das KZ Dachau gebracht worden war.Die
Ehrenbürger-Urkunden wurden im August 1933 bei Architekt Oscar
Beringer in München in Auftrag geben, die Kosten betrugen inklusive
Versandt 50 Mark pro Urkunde. Letztendlich konnten die Urkunden
jedoch nicht ausgehändigt werden, da das Innenministerium im
April 1934 die Verleihung weiterer Ehrenbürgerrechte sowie
Straßenum- und Neubenennungen nach Nazigrößen untersagte.
Die Ehrenbürgerurkunde von Kultusminister Hans Schemm wird
noch heute im Stadtarchiv Marktleuthen aufbewahrt und konnte von
Harald Stark den Anwesenden präsentiert werden. Die Urkunden
für Hitler und Hindenburg sind verschollen. Übrigens wurden
die Ehrenbürgerschaften für Hitler, Hindenburg und Schemm
durch Gemeinderatsbeschluß vom 7. Mai 1947 wieder aberkannt. |
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Initiale aus der Ehrenbürgerurkunde
von Hans Schemm
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Laut der aktuellen Ehrensatzung der
Stadt Marktleuthen verleiht die Stadt Marktleuthen gegenwärtig
folgende Ehrungen:
Die Ehrenbürgerwürde, als höchste
Auszeichnung die die Stadt Marktleuthen zu verleihen hat, wurde
nach dem II. Weltkrieg nur einmal und zwar 1986 an Altbürgermeister
Louis Röll verliehen. Träger des Ehrenrings sind Altbürgermeister
Karl Spitzl (1994), Hans Rausch (2001) und Bürgermeister
a. D. Georg Dülp. Die goldene Ehrenmedaille wurde anlässlich
der Feier zum 25. Stadterhebungsjubiläum zum ersten Mal verliehen.
1995 wurde eine Ehrenmedaille in Silber und 2007 eine Ehrenmedaille
in Bronze geschaffen. Deren Träger sind im Marktleuthen-Lexikon
auf unserer Internetseite zu finden. |
2. Vorsitzende Sabine Gabriel mit der Ehrenbürgerurkunde
von Hans Schemm
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