Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen

Mit dem CHW in Kaiserhammer

Auf Einladung des Colloquium historicum Wirsbergense (CHW) machten sich am Samstag den 7. August 30 Interessenten auf, um das vergessene Jagdparadies des Bayreuther Markgrafen Friedrich zu erkunden. Seine Jagdleidenschaft führten den Markgrafen Friedrich, den Ehemann der berühmten Markgräfin Wilhelmine, jährlich in die ausgedehnten Wälder östlich von Marktleuthen. Von Weißenstadt aus, wo auch der Fürst vor mehr als zweieinhalb Jahrhunderten nach der Passage über das Gebirge gerne rastete, ging es unter Leitung von Harald Stark, dem Vorsitzenden des Arbeitskreises für Heimatforschung Marktleuthen, nach Fichtenhammer, wo noch eine alte, 1736 von Markgraf Friedrich errichtete Steinbrücke über den Lehstenbach den Verlauf der alten Straße über Reicholdsgrün nach Marktleuthen markiert.
In Marktleuthen stand eine Besichtigung der St. Nikolauskirche auf dem Programm, wo Markgraf Friedrich bei seinen Jagdaufenhalten in Kaiserhammer öfter den Gottesdienst zu besuchen pflegte. 1737 war in der Kirche für den Markgrafen eine eigene Loge auf der Empore eingerichtet worden, von der jedoch nur noch sein gemaltes Wappen mit den Initialen F. M. Z. B. C. (Friedrich Markgraf zu Brandenburg-Culmbach) erhalten geblieben ist. Die steinerne Brücke in Wendenhammer, die als nächstes aufgesucht wurde, war 1738 nicht aus Notwendigkeit des Straßenverkehrs gebaut worden, sondern um dem Markgrafen den Wechsel aus seinem Jagdrevier im Rondellwald in die wildreichen Wälder des Eichelberges und Lenkers zu ermöglichen.
Nun ging es von Leuthenforst aus zu Fuß über eine der spinnennetzartig angelegten Alleen des Rondellwaldes, in die Mitte des einstigen Jagdsterns, wo bis um 1800 noch die Reste eines 1761 errichteten Jagdpavillons standen. Von diesem aus konnte der Markgraf bequem auf das über die Waldalleen wechselnde Wild schießen oder in wildem Ritt par force den von Hunden und Reitern gehetzten Hirsch jagen. Nach rund einer Stunde erreichten wir schließlich Kaiserhammer, wo von dem durch Markgraf Friedrich ab 1756 errichteten Jagdschloss nur noch der Stall- und Küchenflügel erhalten geblieben sind. Das prächtig ausgestattete Hauptgebäude ist bereits um 1790 abgebrochen worden. Seinen Abschluss fand der ereignisreiche Nachmittag bei einem gemütlichen Beisammensein im Waldsteinhaus.

Harald Stark

Auf dem Rondell

Der Küchenflügel des Jagdschlosses Kaiserhammer


 

 

Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen