Von der Martin-Luther-Straße abzweigend, führt ein
kurzes Sträßchen mit dem doch etwas seltsam klingenden
Namen "Hermenteil" zur ehemaligen Marktleuthener Hauptschule.
Woher dieser Straßenname wohl kommen mag, wurden wir bei
unserer Sitzung am 8. Januar 2009 im Café Schoberth gefragt.
1. Vorsitzender Harald Stark recherchierte daraufhin nach dem
Ursprung dieser Straßenbezeichnung und fand heraus, dass
die südlich des Hauptschulkomplexes gelegenen Fluren die
Bezeichnung "im Hermenteil" oder "in den Hermenteilen"
tragen. Schon im Landbuch der Sechsämter von 1499 kommen
neben der "Herbergsleiten" mehrmals die "Herberg
tailn" in Marktleuthen vor. Erinnern wir uns an die Egerer
Klageschrift von 1368, wo es heißt, das Albrecht Nothaft
von Thierstein in "Leuken" 24 Höfe und Herbergen
und eine Mühle neu angelegt hat. Dabei ist die Bezeichnung
"Herberge" als Pachtbauernhof zu deuten. Die Herbergen
wurden also von ihrem eigentlichen Besitzer an andere zur Bewirtschaftung
vermietet; Leute die in unseren Breiten zur Miete wohnten, wurden
früher auch als Herberger bezeichnet. In den "Herbergsteilen"
- heute verschliffen zu "Hermenteil" - waren demnach
einst die zu diesen Herbergen gehörigen Grundstücke
gelegen.
Harald Stark |