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Rudolfstein, Drei-Brüder-Felsen, Rudolfsattel und Uranbergwerk
Als kleine Wandergruppe gingen wir Marktleuthener Heimatforscher von
Weißenstadt über den Rudolfstein und die Drei-Brüder-Felsen bis zum
Rudolfsattel, einem hochgelegenen Pass zwischen Rudolfstein und Schneeberg.
Ralf Zürner zeigte uns im Wald eine eigenartige kleine Felsformation,
in die eine Tür führt. Der schmale Felsen besitzt auf beiden
Seiten plane und parallele Seitenflächen mit Verwitterten Rissen, was jedoch
nicht auf Bearbeitung zurückzuführen ist, sondern auf natürliche Weise so
entstand.
Vor langer Zeit hatte das damals mehr als 2000 m hohe Gebirge einen Riss,
in den von unten flüssiges Magma aufstieg. In dem schmalen Riss erkaltete es
sehr schnell und wurde zu Granit.
Da das umliegende Gestein weicher war, wurde dieses
schneller abgetragen und der Granitblock blieb stehen und verwitterte nur
entlang der Risse und Kanten. Aufgrund des Aussehens bezeichnet man diese
Anordnung als Matratzenverwitterung. Entstanden sind diese Granitformationen
also einst mehr als 1000 m unter der Erdoberfläche!
Unter einem Überhang auf der Vorderseite hat man einen Raum abgemauert und mit
einer Tür versehen, so dass ein kleiner Tresor entstand.
Dieser Raum wurde mit
einer dreifachen Stahltür gesichert und irgendwann hat sie jemand aufgeschweißt.
Möglicherweise handelt es sich um ein Sprengstofflager für umliegende
Steinbrüche oder zum Sprengen von Wurzelstöcken.
Vielleicht diente es sogar militärischen Zwecken.
Das auf dem
Schneeberg
stationierte amerikanische Militär legte damals
Zufahrtswege und Rundwege um den Gipfel für Verteidigungszwecke an,
dafür mussten viele Findlinge gesprengt werden, die im Weg lagen.
In den granitenen Türsturz hat jemand die Buchstaben O E und die
Jahreszahl 1956 eingemeißelt. Es wirkt allerdings eher wie nachträglich von
jemand anderem angebracht. Vielleicht eine Art Graffito.
Auf dem Rudolfstein im Fichtelgebirge stand eine Burg, von der fast nichts mehr
erhalten ist. Die Felsformationen wurden mit dazwischengebauten Mauern oder
Holz-Palisaden als natürliches Bollwerk genutzt. Schon im Jahr 1317, drei Jahre
nach der Ersterwähnung Marktleuthens, wurde sie erstmalig urkundlich erwähnt.
Der Berg und die Burg sollen nach unsicherer Überlieferung nach einem
Pfalzgraf Rudolf
aus dem Jahr 857 als Befestigungsanlage des Nordgaus benannt sein.
Quelle und weitere Informationen hier von
Rudolf Thiem
Unten Reste der Grundmauern der Burg Rudolfstein, die wahrscheinlich
zu einem großen Teil aus Holz bestand und deshalb fast vollständig verschwunden
ist.
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Etwas schockiert waren wir darüber, dass aus dem geheimnisvollen romantischen
Bergwerkseingang des
historischen Uranbergwerks Zinnerz-Grube Werra
am Rudolfstein eine riesige Baustelle wurde. Die Stadt Weißenstadt macht das
Bergwerk zugänglich für Besucher. Im Winter wird es für Menschen gesperrt und
dient zahlreichen Fledermäusen als Winterquartier.
Der Rudolfstein
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