Hosenknöpfe, HuasaknöpfSpottname für die Einwohner von Großwendern, „Wennerer Huasaknöpf“ bestanden aus einem Holzriegel, mit dessen Hilfe die Hosenträger an den Hosen befestigt wurden.Über den Ursprung dieser "Ortsneckerei" schreibt Siegfried Grießhammer in seiner Großwenderner Chronik: "Um die Jahrhundertwende (1900) gingen die Wennerer Burschen gerne geschlossen zu den Tanzveranstaltungen nach Auswärts. Nicht immer konnten die Anzüge ganz auf "Schliff" gebracht werden, denn bei kinderreichen Familien und der vielen schweren Landarbeit war das einfach nicht immer möglich. Die erwachsenen Kinder mußten sich schon selbst helfen können. Es geschah folgendes: Ein junger Mann hatte vergessen, daß bei der letzten Rauferei einige Hosenknöpfe den Hosenbund verlassen hatten. Die Mutter konnte unmöglich die fehlenden Knöpfe schnell ersetzen. Nun, man muß sich eben zu helfen wissen. Der junge Mann nahm sein Taschenmesser, schnitt den Hosenbund an den Stellen der fehlenden Knöpfe durch, fädelte die Lederriemchen seiner Hosenträger ein und durch die für die Knöpfe gedachten Öffnungen wurden Holzspäne gesteckt. Der Erfolg war perfekt, die Hose konnte nicht mehr, was sie ohne dem gern getan hätte. Aber, aber, bei den flotten Rundtänzen im Nachbarort wurde es bald heiß. Also Jacke ausziehen. Vergessen war der Notbehelf. Sogleich entdeckten einige witzige Gäste diese Dinger und fragten: "Des sen wuhl die Wennerer Huasaknepf?" Dies wiederum reizte allmählich die Gemüter der sonst braven Wennerer und es gab Schlägereien bei jeder sich bietenden Gelegenheit, bis schließlich die Huaseknepf sich damit abgefunden hatten."
Literatur: Siegfried Grießhammer: Grosswendern - Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, erschienen im Selbstverlag des Verfassers, Großwendern 1988, S. 154 f. |