Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen

Karlsbad in Tschechien

Karlsbad in Tschechien
Eine Bus-Expedition führte 44 Teilnehmer an den Fluss Teplá ins nahe Tschechien. Kaiser Karl IV. war hier im 14. Jahrhundert einmal auf der Jagd, als er plötzlich das jämmerliche Klagen eines seiner Jagdhunde hörte. Der Hund war in einen scheinbar kochenden Wassertümpel gefallen. Das Tier war jedoch seltsamerweise nicht verbrüht und seine Wunden heilten auf geheimnisvolle Weise schneller als gewöhnlich. Als der Kaiser davon hörte, ging er nochmals zu dem Tümpel, tauchte seine Glieder ins Wasser und verspürte sofort die heilende Wirkung. Dies war die Geburtsstunde der Stadt Karlsbad (tschechisch Karlovy Vary). Am 14. August 1370 erhob Karl IV. als böhmischer König und römisch-deutscher Kaiser den Ort zur Königsstadt.
Die Marktkolonnade und der Schlossturm in Karlsbad
Zahlreiche Brunnen im Stadtgebiet und in den Kolonnaden fördern auch heute noch das bekannte, sehr mineralienreiche Karlsbader Heilwasser, das mit einer Temperatur von bis zu 72°C aus dem Boden dringt. Der Karlsbader Sprudel, ein heißer Geysir, der in der Sprudelkolonnade bis zu 10 m in die Höhe schießt, bezieht seinen Druck nicht durch kochendes Wasser, sondern aus der frei werdenden Kohlensäure aus der Tiefe.
Der bekannte Karlsbader Sprudel
In einem unterirdischen Stollen konnten wir die Mineralienablagerungen sehen, die das Mineralwasser nach dem Verlassen des Gesteins hinterlässt. Tongefäße und Papierrosen berieselt man hier mit dem Quellwasser, was schon nach einer Woche deren Oberfläche mit dem Karlsbader Sprudelstein überzieht. In zahllosen Geschäften kann man diese Produkte als Souvenir kaufen. Der hohe Mineraliengehalt führt dazu, dass sich die Rohre zum Transport des Heilwassers schon nach kurzer Zeit mit Mineralienablagerungen zusetzen. Auch am Auslass des überflüssigen Wassers in die Tepla sieht man deutlich den hellbraunen Sprudelstein im Fluss.
Die Teplá in Karlsbad
In der Altstadt entlang der Teplá, gesäumt von beeindruckend renovierten Bürgerhäusern, Kureinrichtungen, Hotels, Geschäften und dem alten Schlossturm, konnten wir viel Interessantes entdecken, wie zum Beispiel die Kirche der Maria-Magdalena, die russisch-orthodoxe Kirche und eine Sonnenuhr, bei der man selbst als menschlicher Zeiger dienen muss. Nach einem Tag voller beeindruckender Erlebnisse mit einem deutschsprachigen Stadtführer kehrten wir am Abend wieder nach Marktleuthen zurück, wo einige der Teilnehmer im Café Schoberth am Marktplatz noch einmal die gewonnenen Informationen Revue passieren ließen.
Erwin Purucker, 2015
 Weitere Bilder aus Karlsbad

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Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen